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Vogelintelligenz in Breslau

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Ca. 80 Tausend der beflügelten schlauen Kerlchen ziehen für die kommenden Monate in Breslau ein. Die Ornithologen sind allerdings besorgt, denn die Anzahl der Rabenvögel, die unsere Region besuchen, sinkt von Jahr zu Jahr. Und ihre Anwesenheit ist nicht nur notwendig und nützlich, sondern mitunter auch inspirierend.

- In den besten Jahren überwinterten in Breslau fast 300 Tausend Saatkrähen. Heute kommen immer weniger. Höchstens 80 Tausend – sagt Professor Zbigniew Jakubiec, Breslauer Ornithologe.

Sie krächzen schon

Die ersten Saatkrähen sieht man in Breslau Anfang Oktober. Sie kommen aus Nordosten, aus der Gegend um Moskau. Ihnen folgen bald weitere. Im Oktober ertönt in den Parks, auf Grünflächen oder großen Friedhöfen ihr charakteristisches Krächzen und bewirkt, dass manchen Menschen Schauer über den Rücken läuft. Angst und fehlende Sympathie gegenüber diesen Schlaufüchsen mit Flügeln lässt sich meistens auf Aberglauben zurückführen. Denn im alten Volksglauben galten die Saatkrähen oder Krähen meistens als Unheil bringende Tiere. Sie ernährten sich oft vom Aas, man hat sie deshalb für Diener des Teufels gehalten. Heute glaubt niemand mehr an die höllischen Kräfte dieser Vögel, der Mangel an Sympathie ist jedoch geblieben. – Was ist noch der Grund, dass wir sie nicht mögen? Tja, sie sind laut. Allerdings nicht lauter als Autos, Fernseher und die übrigen modernen Geräusche – sagt Professor Jakubiec. – Ich würde allen empfehlen, dass sie wenigstens ein bisschen Sympathie den Saatkrähen gegenüber an den Tag legen. Wir verdanken ihnen sehr viel.

Natürliche Putzkolonne

Die Saatkrähen suchen sich wie die meisten Vertreter der Rabenvögel, ihre Nahrung auf den Müllhaufen. Auch auf den wilden und illegalen. Die Vögel, die den Tag nicht auf den Ackerflächen um Breslau verbringen, suchen in den Müllhaufen und Mülltonnen nach Essensresten. Dadurch wird die Gegend nicht nur sauberer, sondern es gibt auch weniger Ratten, die sich bisher an diesen Orten ihre Nahrung suchten. – Man sollte wirklich gut nachdenken. Was ist uns lieber - die Gesellschaft der sauberen und sympathischen Saatkrähen oder die Ratten, die richtige Schädlinge sind - fügt Professor Jakubiec hinzu. – Die Antwort scheint leicht zu sein. Die Saatkrähen sind auch notwendig, um die Vögelwelt in Gleichgewicht zu halten. Rabenvögel, nicht nur Saatkrähen sondern auch Raben, Elster oder Dohlen sorgen dafür, dass die Anzahl von Tauben oder Spatzen nicht übermässig groß wird.

Immer weniger Futterplätze

Die sinkende Anzahl von Saatkrähen kann somit zu Folge haben, dass in den Städten, darunter auch in Breslau mehr Ratten oder Tauben geben wird. Und auf diese Weise wird es auch viel schmutziger. Die Schuld für die sinkende Anzahl der Rabenvögel tragen die Änderungen in der Landwirtschaft. Es gibt immer weniger Wiesen, die als natürliche, ganzjährige Futterplätze für diese Vögel dienen. Die Landwirte wandeln sie in Ackerflächen um, während das Vieh in geschlossenen Ställen gehalten und gezüchtet wird. Da sie über keine natürlichen Kantinen mehr verfügen, verlassen uns die Saatkrähen für immer.

Rabe gegen Nuss

Indes könnten wir - nach Meinung der Ornithologen - von den Rabenvögeln viel Positives lernen. Wie etwa die Treue. Ein Vögelpaar bleibt ein Leben lang zusammen. Oft geben sie uns – insbesondere die Raben – einen praktischen Kurs im cleveren und geschickten Umgang mit dem Alltagsleben. Wenn sie irgendetwas Leckeres finden, zum Beispiel Nüsse oder Muscheln, finden sie sehr schnell eine Lösung, um diese zu knacken. Sie werfen sie etwa aus großer Höhe auf Betonboden oder unter die Räder eines vorbeifahrenden Autos. Sie legen die Nüsse auf die Gleise und warten, bis der vorbeifahrende Zug die Schalle zerdrückt, damit sie problemlos die Leckereien herauspicken können.

Profesor Jakubiec versucht die Bewohner Breslaus zu überreden, die Saatkrähen doch lieb zu gewinnen. – Das macht doch nichts, dass sie krächzen und viel Lärm machen. Beobachten wir sie doch. Es kann interessanter sein als mancher Film - sagt der Professor.

Beata Jackowska Foto: Wikipedia

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