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Vikinger im Stadt der Zwerge

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Kann ein Breslauer in Schweden auf die Welt kommen? Anscheinend doch. Sven Larsson verbrachte in Breslau 6 Jahre und studierte dort an der Medizinischen Universität. Wie er selbst sagt, gehörte diese Zeit zu den schönsten in seinem Leben. Zur Erinnerung an diese Zeit drehte er einen Film. Er zeigte unsere Stadt wie jemand, der sie kennt, spürt und liebt.

Als sich Sven Larsson für ein Studium in Breslau entschieden hat, wusste er, dass sich sein Leben in einem Moment um 180 Grad wenden wird. Andere Welt, andere Lebensart, andere Kultur, andere Menschen und sogar das Wetter war anders. – Die ersten Tage waren ziemlich seltsam. Die Regeln an der Hochschule waren restriktiver und gleichzeitig die Menschen und die ganze Umgebung völlig anders – erinnert sich Sven. – Ich denke, dass die meisten Schweden, die nach Polen kommen, etwas... verdorben sind.

WROCLAW - Recall the years from Success Defined on Vimeo.

Ich stamme aus einer wohlhabenden, stabilen und sehr sicheren Gesellschaft. Deshalb war der Anfang hier für mich schwer. Ich versuchte, mich einzuleben, fühlte mich aber etwas fremd. Das hat sich natürlich geändert, hat aber eine Weile gedauert.

Mit Skateboard durch die Altstadt

Heute fühlt sich Sven mittlerweile als ein Breslauer. Er hat hier seine Lieblingsorte, Gassen, Kneipen und Restaurants. – Ich liebe den Breslauer Ring. Es ist ein Ort voller Leben, mit bunten, positiven und originellen Menschen. In Schweden haben wir keine Orte wie diesen – sagt Sven. – Während des Studiums nahm ich meistens nachts mein Skateboard, schaltete die Musik ein und bummelte stundenlang durch die Stadt. Ich verbrachte viel Zeit in "Cocofi", "Bułka z masłem", "Cafe Vinyl" oder "Hotel Monopol". Im Hotelcafé verbrachte ich sehr viele Stunden während der letzten drei Studienjahre. Dort war es still wie in einer Kirche. Ich hatte den Raum nur für mich, konnte mich deshalb wunderbar auf das Lernen konzentrieren.

Wie entstand der Film?

Auf die Idee, den Film "Wroclaw - Recall the Years" zu drehen, kam Sven vor etwa drei Jahren. Er entstand zwischen Oktober 2013 und Anfang Juni 2014. Es war eine sehr intensive Zeit im Leben des Studenten. – Drehen, Montage, Studieren, Forschungsarbeit, Schreiben von Bewerbungen, Drehen, Montage, Bewerbungsgespräche und schließlich während des offiziellen Mittagessens zum Abschluss des Studiums war der Film fertig – erinnert er sich. – Bevor ich mit den Dreharbeiten begonnen hatte, erkündigte ich mich, welche Kamera ich brauche. Ich arbeitete im Sommer in den norwegischen Fjords und für das ganze Geld, das ich dabei verdiente, kaufte ich die notwendige Ausrüstung. Ich wusste, dass ich den Film machen muss, weil ich Polen nicht ohne Erinnerungen, die für immer im Gedächtnis bleiben, verlassen wollte. Es sollten keine einfachen Fotos auf Instagram werden, sondern etwas Echtes. Etwas Unerwartetes – fügt er hinzu. Kein Wunder, dass der Film, der mit so viel Leidenschaft und Liebe gemacht wurde, schnell viele Fans gefunden hat. Er erreichte sogar das Breslauer Rathaus. Präsident Rafał Dutkiewicz, nachdem er den Film gesehen hatte, beschloss, Sven persönlich zu gratulieren und schenkte ihm ein Album über Breslau mit Widmung.

"Sie haben meinen Film gespürt"

- Das ist wirklich unglaublich. Ich bin echt überrascht, dass etwas, was mein kleines und eigenes Projekt werden sollte, zu einer derart großen Sache wurde. Ich bekam sehr viele Nachrichten von Menschen aus der ganzen Welt. Ich habe niemals eine Filmschule besucht und niemand hat mir beigebracht, wie man einen Film dreht, ich musste deshalb alles so machen, wie ich es für richtig hielt. Die Menschen waren beeindruckt, fragten, wo der Film gemacht wurde, und sagten, dass sie dorthin – also nach Polen - fahren möchten, um es selbst zu erleben. Viele Menschen haben mir geschrieben, dass sie weinten und meinen Film wirklich gespürt haben. Es war ihnen nicht bewusst, dass Breslau so schön und faszinierend sei – das war wirklich ergreifend. Sehr positiv. Nach der ersten Woche hatte ich fast hundert Tausend Besuche auf dem Service Vimeo - erzählt Sven.

6 unvergessliche Jahre

Sven gibt zu, dass er sehe, wie sehr sich Breslau verändert. – Als ich vor 6 Jahren hierher kam, war die Atmosphäre für mich sehr östlich. Heute ist die Stadt sehr europäisch – gibt er zu. Auf die Frage, ob er Breslau besuchen wird, versichert der Schwede, dass er, sobald es Gelegenheit und Möglichkeit gibt, zurückkommen würde. Am schwierigsten fällt ihm die Antwort auf die Frage nach seinem schönsten Moment in Breslau. – Wenn jemand 6 Jahre an einem Ort verbringt, kann er kaum solche Frage beantworten. Es gab jede Menge solcher Momente. Das Bestehen der Prüfung in Pharmakologie im vierten Studienjahr brachte mir zwei Jahre ungestörtes Glücksgefühl. Das langsame Aneignen des medizinischen Wissens. Alle Reisen, Partys und Treffen mit wunderbaren Menschen aus der ganzen Welt. Im Frühling - das Rumhängen mit Freunden auf Dächern der Häuser und das Grillen in den Parks. Manche Lebenseindrücke, durch die ich verstanden habe, was ein echtes Glück bedeutet. Ich bin erwachsen geworden – sagt Sven. – Schon allein die Dreharbeiten für den Dokumentarfilm the Wroclaw - Recall the Years hat mir sehr viel Spaß gemacht, zwang mich aber gleichzeitig zu sozialen und gesellschaftlichen Einsätzen, durch die ich mich wieder ein 5jähriges Kind gefühlt habe. Das war eine wunderbare Zeit.

Im Herzen ein Breslauer

Am letzten Wochenende hat Sven offiziell sein Studium in Breslau abgeschlossen. Jedoch nach der Zeit, die er in der Hauptstadt von Niederschlesien verbracht hat, wird ein Teil seines Herzens immer zu Breslau gehören. – Hier sind Geschichten passiert, an die ich mich mein ganzes Leben lang mit Lächeln oder Rührung erinnern werde. Wie etwa diese, als mich eine Bekannte anrief und erzählte, dass sie in ihre Wohnung nicht kommen könne, weil die Polizei die Straße blockiert hatte. Im Keller wurde eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. In Breslau auch sah ich zum ersten Mal im Leben live... den König von Schweden, der zusammen mit dem Präsidenten der Stadt durch den Ring spazieren ging. Das ist lustig, weil ich in Schweden nie die Gelegenheit hatte, Karl XVI. Gustav live zu sehen. Oder dieser Moment, als mich mitten in der Nacht die Soldaten weckten und ich half ihnen, Sandsäcke an die Oder zu tragen, wegen Hochwassergefahr. Ich stand um 2 Uhr in der Nacht in alten Armeeklamotten aus den 50-er Jahren, umgeben von hunderten Sandsäcken. Und stapelte sie, einen auf dem anderen – erinnert er sich mit Nachdenken. – Oder die Flugzeugkatastrophe bei Smolensk – fügt der Schwede hinzu. – In ganz Breslau wurde still und ich erinnere mich, wie ich damals nachts durch den Ring ging, es war neblig, irgendein Chor sang, die Fahnen flatterten, überall lagen Blumen und brannten Kerzen. Der Chor, ich, der Nebel und der Ring. Solche Geschichten hörst du meistens von deinem Großvater, wenn du bei ihm auf dem Schoß sitzt. Nun werde ich sie eines Tages mit Stolz meinen zukünftigen Kindern erzählen können und ihnen meinen Film zeigen. Es ist ein Stück Geschichte! Meiner Geschichte!

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