Wie der Leiter Breslauer Rettungsstaffel in Breslau Łukasz Telus überzeugt, ist es ein Rekordjahr, wenn es um die Anzahl der Einsätze geht. – Dieses Jahr wurden wir bei 34 Suchaktionen um Hilfe gebeten. Wir nahmen an 20 Einsätzen im freien Gelände teil und 4 Mal untersuchten wir Orte der Baukatastrophen. Während der Fahrt zu 10 Einsätzen wurden wir zurückgerufen, weil die Vermissten wieder gefunden wurden – zählt Telus auf und fügt hinzu, dass sie im Juli und September am meisten zu tun hatten. – Es gab in dieser Zeit Wochen, in denen wir jeden zweiten Tag zum Einsatz mussten – sagt der ehrenamtliche Feuerwehrmann.
Freiwillige Feuerwehrmänner
Nach der Entscheidung, dass ihre Hilfe notwendig ist, braucht die Gruppe 30 bis 90 Minuten, um zum Einsatzort auszufahren. Diese Zeitspanne ist dadurch bedingt, dass die Mitglieder der Rettungsstaffel Freiwillige sind. Für ihre Arbeit bekommen sie kein Geld. Für ihren Einsatz in der Staffel opfern die Retter nicht nur ihre Freizeit, sondern müssen auch – wenn es notwendig ist - einen freien Tag von der Arbeit frei nehmen. Dies erfordert viel Geduld bei den Chefs.
- Die Durchsuchung eines Katastrophenortes mit Rettungshunden erfördert durchschnittlich zwei Stunden. Allerdings, wenn wir jemandem im freien Gelänge suchen müssen, wird diese Zeit erheblich länger. Wir suchen so lange, wie uns und unseren Hunden die Kräfte erlauben – erzählen die Retter.
Im September beteiligten sich 7 Feuerwehrmänner und zwei Hunde in Breslau bei der Suche nach zwei Jungs im Alter von 4 und 10 Jahren, die in Wałbrzych, in der Nähe des Landschaftsparks von Książ vermisst waren. Der Einsatz dauerte mehr als 15 Stunden. Den Informationen, welche die Feuerwehrmänner von der Polizei bekommen haben zufolge, ist am Nachmittag ein Großvater mit seinen zwei Enkeln und dem Hund spazieren gegangen. Plötzlich hat sich der Hund von der Leine losgerissen und ist weggelaufen, die Kinder hinter ihm. Der Großvater hat sie aus den Augen verloren
- Wir sind um 20.50 Uhr zum Einsatz geschickt worden. Als wir um 21.45 Uhr in Breslau losgefahren sind, erreichte uns die erste positive Nachricht. Der ältere Junge mit dem Hund ist in der Nähe seines Hauses gefunden worden. Da er jedoch Autist ist, konnte er leider keine näheren Informationen über den Vorfall schildern – erinnert sich der Leiter der Rettungsstaffel. Das Gelände, auf dem sich der zweite Junge aufhalten konnte, wurde in Sektore aufgeteilt. Jedem Sektor wurde ein Team aus Feuerwehrmännern, Polizisten oder Rettungskräften der Bergwacht GOPR zugewiesen. Am Einsatz beteiligte sich auch ein Hubschrauber, ausgestattet mit Wärmebildkamera. Vor 9 Uhr fand ein Polizist den auf dem Boden schlafenden Jungen. Während des Einsatzes wurde eine Fläche von mehr als 300 Hektar schwierigen, bergigen Geländes durchsucht.
- Von Jahr zu Jahr haben wir mehr Einsätze, größer werden auch die Kosten der Rettungsstaffel, speziell die in Zusammenhang mit den Einsätzen selbst. Die Tätigkeit der Einheit bezieht sich nämlich auch auf die Teilnahme der Feuerwehrmänner an fachlichen Schulungen, sowie den Kauf von Rettungsausrüstung, die für die effektive Durchführung von Suchaktionen unerlässlich sind.
Die Rettungsstaffel OSP JRS wird überwiegend durch die Stadtverwaltung Breslaus sowie über Spenden aus dem 1% Einkommenssteuer finanziert. Die im laufenden Jahr auf diese Weise erhaltenen Mittel haben sich jedoch um 15% als zu gering herausgestellt. Zur selben Zeit ist die Anzahl der Einsätze um fast 40 % gestiegen.
Sie suchen Unterstützung
Die Rettungskräfte suchen nach neuen Sponsoren, deren finanzielle Unterstützung die Weiterentwicklung der Einheit ermöglichen würde. Das Unternehmen PKN ORLEN, das die Rettungsstaffel unterstützt, stiftete Geld für den Kauf und Haltung eines Labradors. Orlen – denn so heißt der biskuitfarbene Labrador - wird gerade unter der Aufsicht seines Führers zum Rettungshund ausgebildet. Was die anderen 15 Hunde der Rettungsstaffel betrifft, so werden alle Kosten im Zusammenhang mit ihrer Haltung wie auch der tierärztlichen Betreuung aus dem privaten Haushaltsgeld der Freiwilligen selbst getragen.
Die Freiwilligen denken auch über die Möglichkeit nach, eine Spendensammlung zu organisieren, die auf diese Weise gewonnenen Mittel würden sie für den Kauf der Rettungsausrüstung verwenden. Vor Kurzem wurde das Gesetz über öffentliche Spenden geändert, wodurch die damit verbundenen Formalitäten nun auch einfacher sind.