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Parkour - im Sprung über die Stadt [FOTOS, VIDEO]

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Man könnte darüber streiten, ob es leichter ist, über eine 4 Meter hohe Wand zu springen, oder sie um sie herum zu laufen, hier allerdings zählt die Schnelligkeit und nicht selten auch der Eindruck, für den man beim Bewältigen der Hindernisse sorgt. Zurzeit gibt es in Breslau etwa 20 Personen, die sich regelmäßig treffen, um Parkour zu trainieren.

"Die Samurai der Moderne"

- Jeder hat anders angefangen - erzählt Adam Ślesiński vom Klub Parkour Wrocław. – Einige haben bereits irgendwelche Erfahrungen mit Sport gemacht und haben das Parkour einfach im Internet entdeckt. Sie haben es ausprobiert, es hat ihnen gefallen und jetzt sind sie hier mit uns. Ich begann damit im Jahr 2004. Damals war der Zugang zum Internet noch relativ eingeschränkt. Ich weiß noch, dass ich mich damit angesteckt habe, nachdem ich den Film von Luc Besson "Yamakasi - Die Samurai der Moderne" gesehen hatte und so fing es im Grunde genommen an. Ich fand einige Menschen, die sich auch für das Thema interessierten und wir begannen zu springen. Am Anfang war es nicht leicht, denn mit Sport an sich hatte ich bisher nicht viel zu tun, ich gab jedoch nicht auf und nach diesen 10 Jahren trainiere ich immer noch und arbeite an meiner Technik – fügt Adam hinzu.

fot. Miłosz Turowski

Adam trainiert Parkour seit 10 Jahren – für solche Sprünge muss man in der Tat jahrelang üben. Fot. Miłosz Turowski

- Ich begann vor 7 Jahren. Anfangs sind wir einfach mit meinen Kumpels in den Hof gegangen und übten die Sprünge auf dem Spielplatz. Dann wurde es für mich ernster und ich begann mit den Jungs zu trainieren - erzählt Kamil, der außerhalb seiner Parkourtrainings in Breslau studiert und arbeitet. – Ab und zu kommt es vor, dass ich die beim Training gelernten Fähigkeiten im alltäglichen Leben einsetzen kann. Ich weiß nicht, ob ich damit angeben darf, aber einmal, als ich zur Uni musste und eilig hatte, bin ich einfach aus der Straßenbahn durchs Fenster gesprungen, da sie plötzlich in eine andere Richtung fuhr, als ich wollte.

Hopp über den Zaun

- Anfangs sind wir über Fahrzeuge, Zäune und ähnliches gesprungen. Dann hat sich das weiter entwickelt und auch unser Blick auf die Stadt ist anders geworden - erzählt Adam. – Sprünge von einem Ort zum anderen, Arbeit an der Landetechnik, Überwältigen von mehreren Hindernissen in einem Zug etc. Es ist jedoch nicht so, dass wir rennen und dabei 500-1000 Meter bewältigen. In der Praxis bestehen 90 Prozent des Parkourtrainings aus der Arbeit an der Technik sowie dem Üben einzelner Elemente, die wir sehr, sehr oft wiederholen. Das Hindernis kann eine Mauer sein, auch Räume zwischen den Mauern, manchmal Zäune oder 3-4 Meter hohe Wände, auf die wir klettern müssen.

fot. Miłosz Turowski

Was für uns unmöglich ausschaut, bewältigen sie ohne Probleme. Fot. Miłosz Turowski

- Im Grunde genommen gibt es bei diesem Sport keinerlei Einschränkungen, weder durch das Alter, noch durch das Geschlecht. Meine Freundin zum Beispiel trainiert Parkour und kommt damit gut klar - gibt Kamil zu. – Sehr wichtig ist dabei das Aufwärmen. Vor jedem Training muss eigentlich der ganze Körper vorbereitet werden, denn hier arbeitet jeder Muskel. Wir verbrauchen damit sogar 45 Minuten, zuerst mit dem normalen Aufwärmen, dann Sprünge, damit die Gelenke aufgewärmt werden und auf große Belastung vorbereitet sind - fügt er hinzu.

Hand, Fuß, Hirn... auf der Wand?

Sieht man die spektakulären Sprünge, Absprünge und Übersprünge könnte man meinen, dies sei eine sehr gefährliche Sportart. Jedoch wie die Traceur, d.h. Sportler, die Parkour trainieren, versichern, sind die Aktivitäten nicht gefährlicher als andere Sportarten.

fot. Miłosz Turowski

Sie versichern, Parkour sei eine Sportart für jeden. fot. Miłosz Turowski

- Verletzungen kommen natürlich vor, wie bei jeder Sportart. Meistens kann man sich hier allerdings Abschürfungen oder Kratzer einholen, Brüche oder Verstauchungen gibt es praktisch gar nicht. Ich vermute, dass Parkour sogar weniger gefährlich ist als zum Beispiel Fußball - fügt Adam hinzu. – Aber natürlich - wie immer - am wichtigsten ist der gesunde Menschenverstand. Bevor wir also mit derart weiten Sprüngen beginnen, trainieren wir zum Beispiel an Bordsteinen, damit wir lernen, gut zu landen oder auch zu fallen, erst dann kann man weitere Sprünge wagen.

Die ganze Stadt unter den Füßen

Plac Grunwaldzki und "Sedesowce", die Wohnsiedlung Kosmonautów, Unterführung unter dem Plac Strzegomski und Jana Pawła II, außerdem einige Orte in Gaj und Nowy Dwor.

fot. Miłosz Turowski

Vor jedem Training gibt es eine Aufwärmphase, die mindestens halbe Stunde dauert. Dadurch vermeidet man eventuelle Verletzungen. Fot. Miłosz Turowski

- Eigentlich kann man überall springen - mówi Kamil. – Bei den Trainings in der Stadt kommt es zwar zu Zwischenfällen mit der Polizei oder den städtischen Ordnungskräften, die von den durch unsere Aktivitäten beunruhigten Einwohnern gerufen werden, solche Begegnungen enden für uns jedoch gut, denn wir machen doch nichts kaputt – fügt er hinzu.

- In der Regel ist es so, wir treffen uns an einem Ort, trainieren 2 Stunden lang und ändern dann die Location - sagt Adam. – Jetzt, nachdem wir errecht haben, dass ein spezieller Platz für Parkour auf dem Hügel Wzgórze Andersa erbaut wird, werden wir überwiegend dort trainieren, ich denke aber, dass wir auf die "wilden" Locations auch nicht gänzlich verzichten werden – bemerkt er.

Die Jungs vom Parkour Wrocław schulen auch den Nachwuchs - die zukünftigen Traceur. Man kann sich ihnen jederzeit anschließen, Einzelheiten findet man auf ihrer Fanseite auf Facebook.

Text und Video: ulaj

Fotos: Miłosz Turowski

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