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Ein Breslauer Archäologe legt Schlossruine frei

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Edytuj w ACMS

Was ist für einen Archäologen ein Schatz? Alte, vergessene und tief vergrabene Ruinen. Tomasz Cisnocha, Breslauer Archäologe, ist seit drei Jahren ein stoltzer Besitzer eines solchen Schatzes. kaufte nach zähnjährigen Bemühungen von der Agentur für Landwirtschaftliche Immobilien das Gelände des Gutshofs in Rogów Sobócki.

Der Archäologe verbringt jedes Wochenende damit, die alten Mauerreste des Schlosses und dessen Bebauung von Erde und Schutt frei zu räumen. Ihre Geschichte reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Jetzt, dank des Eifers und der Leidenschaft des Breslauers besteht die Möglichkeit, dass die Ruine nicht nur das Tageslicht wieder erblickt, sondern sich auch zu einer großen Touristenattraktion entwickelt.

Geheimnisvoller Hügel

- Ich verbringe hier jedes Wochenende. Freude und Bekannte aus den archäologischen Kreisen helfen mir dabei. Vor uns liegt noch jede Menge Arbeit – sagt Herr Tomasz. Die Entdeckung der Ruine begann mit dem Freiräumen des Hügels im Zentrum des Gutshofs. – Ich dachte, dass sich dort der Burghof befand. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass es die Keller des alten Flügels waren – fügt der Archäologe hinzu. Man muss noch die Keller freilegen, den ursprünglichen Burggraben sauber machen, das Gewölbe rekonstruieren und noch zwei Geschosse bauen, in Anlehnung an die Kirche aus derselben Zeit. Ich mache es nicht nur für mich, sondern, um eine weitere touristische Attraktion auf der Route zum Zobtenberg zu gestalten – fügt Tomasz Cisnocha hinzu. Für touristische Zwecke möchte er auch die alte, denkmalgeschützte Scheune umbauen. – Dort könnte man einen Konferenzsaal mit Hotelbereich errichten. Das sind aber noch Zukunftspläne.

Er wird sein Schloss haben

Das Schloss in Rogów Sobócki (dt. Rogau-Rosenau) existierte bis Mitte des letzten Jahrhunderts. Die Einwohner aus der Umgebung erinnern sich noch, dass es eine wirklich stattliche Anlage war. Leider wurde es als Überbleibsel des Feudalismus gesprengt. Ein Teil wurde geschleift und dem Erdboden gleich gemacht. – Als ich begonnen habe, den Graben vom Schutt zu räumen, kam ein Einwohner Rogaus auf mich zu und wunderte sich sehr, warum ich etwas frei räume, was er so viele Jahre zugeschüttet hat – lacht Herr Tomasz. – Aber generell freuen sich die Menschen, dass ich diese Ruine rette. Es ist doch ein Stück Geschichte - fügt er hinzu. Das Projekt der Freilegung der Ruine bekam einen finanziellen Zuschuss von der EU, jedoch ständig werden weitere Mittel benötigt. Die historischen Bauten können sich auch für den Grabungstourismus nützlich machen. Der Eigentümer renoviert die Gutshofbebauung nach mittelalterlicher Bautechnik und plant Freilichtworkshops für Hobbyarchäologen. Jedes Wochenende kann man vorbeikommen und die Fortschritte der Grabungen sehen. – Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich mich wie ein Kind darauf freue, dass ich meine eigene Burg haben werde – sagt Herr Tomasz.

Geschichte des Schlosses in Rogów Sobócki (dt. Rogau-Rosenau)

Eine gemauerte, vom Wassergraben umgebene Burg wurde vermutlich im 15. Jh. als Sitz der Familie Reichenbach erbaut. Im 16. Jh. kamen die Rogauer Güter in den Besitz der Familie Gellhorn, welche die Anlage um den Westflügel erweiterten. Während des 30-jährigen Krieges, im Jahr 1640 wurde die Burg niedergebrannt. Die damaligen Besitzer konnten sie wiederaufbauen, ohne ihre Form zu verändern. Gegen 1765 kam Rogau in den Besitz der Familie von Schickfuss, sie ließ die alte Burg zu einer spätbarocken Schlossanlage umgestalten. Die Familie unterstützte die antinapoleonische Bewegung, in der Kirche von Rogau erfolgte auch im Jahr 1813 die Einsegnung des Lützowschen Freikorps. Gegen 1829 kam Rogau in den Besitz der Familie von Wentzky. 1852 wurde das Gut von der Familie Puckler erworben, die das Schloss erneut umbauen lassen, im Stil der Neurenaissance. 1945 wurde das Schloss bei Kriegshandlungen niedergebrannt. Die Ruine wurde auf Anordnung des Staatlichen Landwirtschaftlichen Betriebs 1972 gesprengt. Als die einzige Spur ist der Schlosshof übrig geblieben, der nicht gesprengt werden konnte.

Fot. Privatarchiv von Tomasz Cisnoch

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